Zink und Selenmangel beim Pferd

Selen- und Zinkmangel werden sehr häufig bei Pferden diagnostiziert. Sehr oft bessert sich diese Situation durch eine kurmäßige Supplementierung aber nicht nachhaltig oder die Werte bleiben trotzdem immer im unteren Bereich. Jetzt stellt sich die Frage, warum das so ist. Wenn wir dieser Frage nachgehen, finden wir in vielen Fällen eine Störung des Darmmilieus oder eine Überforderung der Leber. Deshalb müsste eine ursächliche Behandlung  genau hier ansetzen.

Die Wichtigkeit von Zink und Selen als Mineralstoffe für den Stoffwechsel ist  in den letzten Jahren ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Den meisten Futtermitteln wird deshalb Zink und Selen zugesetzt. Zusätzlich bekommen viele Pferde Mineralfutter, das ja ebenfalls Zink und Selen enthält. Trotzdem stellen Pferdebesitzer immer wieder fest, dass die Werte ihrer Pferde am unteren Grenzwert oder sogar darunter liegen. Scheinbar bringt die ständige Supplementierung in diesen Fällen wenig dauerhaften Erfolg.
Was könnte hinter dieser Problematik stecken? Zum Einen könnte mein Pferd einen erhöhten Verbrauch haben, oder aber die Mineralstoffe werden im Darm nicht ausreichend aufgenommen,…, oder auch beides.
Eine wesentliche Voraussetzung für die Resorption der Nährstoffe im Darm ist ein gesundes Darmmilieu. Im Humanbereich spricht man ja schon lange davon, „dass die Gesundheit im Darm liegt“.
Ein gestörtes Darmmilieu ist gekennzeichnet durch mehr oder weniger starke Entzündungen der Darmschleimhaut, durch eine Verschiebung des ph-Wertes  in den sauren Bereich hinein, sowie durch eine Änderung in der Zusammensetzung der Darmbakterien, des Mikrobioms.
Das kann durch äußere Symptome, wie Kotwasser, Blähungen, häufige Kolike, mangelhafte Hufqualität oder schlechte Gewichtszunahme sichtbar werden, muss aber nicht. Auch Pferde ohne Symptome im Verdauungsbereich können ein gestörtes Darmmilieu aufweisen. Denn, sichtbare Symptome erscheinen meist an dem Organsystem, das konstitutionell am schächsten ist und das ist nicht immer der Darm.
Ein erhöhter Verbrauch liegt z. B. vor, wenn die Leber im Zuge einer Überforderung  Umwege im Entgiftungsprozess eingeschlagen muss und z. B. vermehrt Zink zur Kopplung der Ausscheidungsprodukte an ihre wasserlöslichen Anhänge genutzt wird.

Wie die Situation bei Eurem Pferd aussieht, das muss individuell geklärt werden, aber warum nicht im Sinne des Grundsatzes „die Gesundheit liegt im Darm“ auch mal an eine Darmsanierung denken, wenn Probleme chronisch immer wieder kehren.

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