Noch hat uns der Winter fest im Griff und viele Allergiker erfreuen sich ihres Wohlbefindens. Aber allein schon das Datum sagt uns, dass der Frühling nicht mehr aufzuhalten ist, und mit ihm die erste Allergierunde. Nur die Heustauballergiker haben leider keine Winterpause.
Die Schulmedizin spricht bei Allergien von erworbenen überschießenden Abwehrreaktionen des Immunsystems gegenüber körperfremden Stoffen, in einigen Fällen auch gegenüber körpereigenem Gewebe. Bei unseren Pferden finden wir das häufige Sommerekzem, aber auch Futtermittelallergien und Allergien gegenüber Stoffen aus der Umwelt. Je nach Art der Allergie werden verschiedene Therapiemaßnahmen angeboten, die alle auch die Mitarbeit der Tierbesitzer erfordern.
Da nicht alle Tierbesitzer den Weg der Desensibilisierung gehen oder gar ihre Pferde jede Saison ein bis mehrmals mit Cortison spritzen lassen wollen, möchte ich heute einmal ein paar Gedanken zum Thema Allergie aus ganzheitlicher Sicht zusammentragen:
Die Traditionelle Chinesische Medizin, kurz TCM, sieht Allergien als Folgeerrankungen eines geschwächten Immunsystems. Auslösend kann verschiedenes sein, wie z. B. Stress, das Alter, nicht für das Pferd passende Ernährung, Nährstoffmängel, Bewegungsmangel oder Medikamente….
Ein sehr wichtiger Punkt bei Allergien ist immer auch der Stoffwechsel, der bei den meisten Allergikerpferden stark überlastet ist.
Was können Sie sich darunter vorstellen: Bei einer Überlastung des Stoffwechsels reicht die Ausscheidung von Stoffwechelabfallstoffen und Toxinen über Niere und Darm nicht mehr aus. Das Bindegewebe speichert in dieser Situation solche Stoffe und zieht sie somit aus dem Verkehr, macht sie unschädlich. Ist der Bindegewebsspeicher voll, muss der Körper andere Wege finden, um die Stoffe los zu werden. Die Ausscheidung erfolgt nun in verstärktem Maß über die Haut und die Lunge, denn beides sind, was wir manchmal vergessen, auch Ausscheidungsorgane. Dadurch wird der Schutzschild von Lunge und Haut geschwächt. Und auf dieser Basis kann sich leicht eine Allergie entwickeln.
Das Vermeiden des Allergens ist sicher sinnvoll und notwendig, reicht aber nicht aus.
Die Traditionelle Chinesische Medizin sieht die Lösung dieser Probleme in einer gezielten individuell an das einzelne Tier angepassten Stärkung des Immunsystems. Aus meiner Sicht ist es sehr sinnvoll, gleichzeitig über eine Regulation des Darmmilieus und eine Stärkung der Haupstoffwechselorgane Leber und Niere, den Stoffwechsel zu entlasten. Eine Therapie auf zwei verschiedenen Ebenen ist erfolgreicher und nachhaltiger in ihrer Wirkung. Das Tier als Ganzes profitiert davon.
Am Besten nützt man für die Therapie bereits die symptomfreie Zeit und baut das Tier hier gezielt und ohne Zeitdruck auf.
Toller, informativer Inhalt! Danke!
Die Allergiereaktionen beim Tier unterscheiden sich nicht viel von denen beim Menschen…hab ich so detailliert gar nicht gewusst..;)